So war dann um 11:30 Uhr Abfahrt am Waldparkplatz am Keltenpark in Otzenhausen. Die Strecke führte die sechs Funbiker über einen Waldweg am Fuß des „Keltischen Ringwall“, früher auch „Hunnenring“
genannt an den Hang des Dollbergs. Nachdem der erste Anstieg bewältigt war und kurz angehalten wurde um den Wall, der mit seinen 2,5 km Länge und mehr als 18 ha Größe, bei einer Höhe von 10
Metern ein beeindruckendes Bauwerk ist, in Augenschein zu nehmen, stellte einer der Biker fest, dass er seine Getränke im Auto vergessen hatte. Die Gruppe fuhr noch ein Stückchen weiter und nach
etwa 3 km wurde dann die erste ungeplante Rast eingelegt und der Unglücksrabe radelte auf direktem Weg zum Ausgangspunkt zurück, um seine vergessenen Wasservorräte zu holen und wieder zum
wartenden Team zu stoßen. Ein Sprichwort sagt: „was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben“, so früh im Jahr fehlt halt noch die Routine. Beim weiteren Tourverlauf wechselten immer
wieder schweißtreibende Anstiege und rasante Abfahrten einander ab und es konnte eine herrliche frühlingserwachende Waldlandschaft genossen werden. Durch den letzten Orkansturm sind allerdings
auch viele Schäden an den Nadelwäldern entstanden, ganze Landstriche sind vollkommen baumlos, nur abgebrochene Baumstümpfe ragen aus dem Waldboden. Pannen gehörten ebenfalls zu der Tour, eine
abgesprungene Kette verursachte einen weiteren ungeplanten Stopp. Aber die Kette war schnell wieder an ihrem Platz und so konnte die Tour fortgesetzt werden. Am „Thranenbruch“ sorge das
Verkehrsschild 112 „Unebene Fahrbahn“ für großes Erstaunen, handelte es sich doch um einen Feldweg und keinen Asphaltweg. Die Erklärung wurde aber schnell geliefert, es waren ca. 10 Wasserabläufe
quer über den Weg angelegt worden, die man am besten diagonal durchfuhr. Dann ging es die letzten 140 Höhenmeter über die Pfaffenstraße hinauf zum Etappenziel dem Erbeskopf, der mit seinen 816,32
m höchste Berg in Rheinland-Pfalz und zugleich der höchsten linksrheinischen Erhebung in Deutschland ist. Der Erbeskopf wurde früher und auch heute militärisch genutzt. Drei große Radartürme
dienten der NATO als multinationale Gefechtsstelle im „Kalten Krieg“. Heute dient die Radargerätestellung Erbeskopf der Luftraumüberwachung und -verteidigung und wird von der Bundeswehr
betrieben. Die Funbiker genossen den wunderschönen Rundblick über den Hunsrück und stärkten sich in einer kleinen Schutzhütte mit der mitgebrachten Verpflegung, da hier oben leider keine
Lokalität vorhanden ist. Daher war es auch unabdingbar gewesen die vergessenen Getränke zu holen. Bei der anschließenden flotten Abfahrt brauchte man dann trotz der für die Jahreszeit angenehm
warmen Temperaturen, schon einen leichten Windschutz, um dem doch frischem Gegenwind Paroli bieten zu können. Dann tauchte in der Ferne der nordöstliche Teil der Nonnweiler Talsperre auf. Die
Abfahrt erfolgte über einen unbefestigten Feldwirtschaftsweg und am See angekommen musste die „Prims Vorsperre“ überquert werden um auf den Uferrundweg zu gelangen und diesem bis zur Staumauer zu
folgen. Die Talsperre Nonnweiler entstand durch die Stauung von Prims und des Altbachs zur Nonnweiler Talsperre. Ein Teil des Wassers wird statt in die Prims in die Blies umgeleitet, um den
Betrieb im Kraftwerk Bexbach auch in Trockenperioden aufrechtzuerhalten. Die Einleitung in die Blies erfolgt nach dem Durchlauf durch ein Wasserkraftwerk bei Gronig. Der Rundweg um die Talsperre
hat eine Länge von insgesamt 12 km. 1996 wurde von einer Arbeitsgruppe des Gymnasiums Birkenfeld ein Planetenwanderweg angelegt. Unser Sonnensystem ist dort im Maßstab von 1:1-Milliarde
abgebildet. Dann konnten sich die Touris im Cafe an der Staumauer endlich mit Kaffee und Kuchen und diversen alkoholischen und antialkoholischen Getränken stärken und die Sonnenstrahlen bei einem
wundervollen Blick auf den See genießen. Die letzten paar Kilometer bis zum Ziel Otzenhausen waren dann auch noch schnell bewältigt und eine tolle erste Tour ging zu Ende. Mit etwas über 50 km
und knapp 900 hm bei bestem Wetter eine perfekte Einstiegstour in die Saison 2024.
Am 28.04.2024 findet dann die zweite Tour bei hoffentlich schönem Wetter statt.
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