Rechensee-Kastelbell 2008

Vom Reschensee nach Kastelbell

(bg;jük) Am vierten Tag unserer Bike-Exkursion durch die Südtiroler Alpenwelt führte uns die heutige Tour wiederum ins Etschtal. Hatten wir am gestrigen Donnerstag das untere Etschtal durchradelt, so sollte es heute der landschaftlich wundervolle obere Teil dieses weit über 150 km langen Etschtales sein. Nach einem ausgiebigen Frühstück im mehr als empfehlenswerten Hotel Steinegger Hof ging es mal wieder mit den Autos und den Rädern im Huckepack die steilen Kehren ins Eisacktal hinab und weiter zum kleinen Bahnhof Siebeneich im Etschtal. Von dort mit der Bahn nach Meran, dass bereits gestern Start unserer Tour war. Am heutigen Tag diente die Stadt allerdings nur als Zwischenstation um mit der Vinschgaubahn weiter Talaufwärts zur Endstation nach Mals zu gelangen. Aber auch dieser Ort diente uns nur als Zwischenhalt. In einer nervenraubenden Fahrt ging es mit einem Bikertaxi weiter in Richtung Reschenpass. Unser Ziel an diesem Tag war das Ufer des auf 1520 Meter Höhe liegenden Reschensees (it. Lago di Resia), dass wir nach ca. 20 Minuten Gott sei Dank ohne nennenswerte Blessuren erreichten. Erst jetzt ging es mit den Bikes weiter, Dem Ufer des türkis-grünen Stausees folgend, fuhren wir zu dem wohl meist abgelichteten Motiv dieser Region. Mitten im See ragte die Kirchturmspitze des beim Bau des Sees 1950 überfluteten Dorfes Alt-Graun heraus. Insgesamt wurden beim Bau des Sees damals 163 Häuser und 523 Hektar fruchtbares Ackerland den Fluten des heute 120 Mio. m³ großen Speichersees geopfert. Unser Weg führte uns nach ausgiebigen Fotografieren zurück zur Staumauer und in teilweiser steilsten Abfahrten entlang des Haidersees und unterhalb des in feinstem weißen Marmorstein erbauten Klosters der Abtei Marienberg in Richtung Laatsch. Weiter ging es durch das noch hier enge Tal nach Glurns, Einzigartig in ganz Europa, ist die noch völlig intakte riesige Stadtmauer die sich wie ein mächtiger Wall um das kleine Städtchen zieht. Weiter führte uns der toll angelegte Radweg durch den Vinschgau bis nach Prad am Stilfesjoch. Erst jetzt öffnete sich das Tal und die ersten landwirtschaftlich genutzten Flächen zeigten sich. Die vielen verfallene militärischen Bunkeranlagen entlang unseres Weges die im Laufe der Jahrzehnte durch die übermächtige Natur fast völlig zurückerobert wurden, zeugten von der strategisch wichtigen Dolomitenüberquerung über den Reschenpass. Weiter ging es entlang der vielen kleinen und typischen Bergdörfer des Vinschgau bis zum Bahnhof Kastelbell, den wir nach ca. 65 Kilometern erreichten. Mit der Bahn fuhren wir zurück zum Ausgangspunkt nach Siebeneich wo unsere letzte Radtour der Dolomitenwoche 2008 endete. Mit wunderschönen und tiefen Eindrücken im Gepäck traten wir den Rückweg nach Steinegg an. Den Abschluss und zugleich das Highlight unserer Dolomitenwoche sollte am nächsten Tag eine zünftige Bergtour werden.

   

 

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